Das Sprintrennen nach historischem Vorbild mit der Vielfalt der teilnehmenden Fahrzeuge von 1896 bis zur Neuzeit ist die ideale Plattform für ein neues Designpreisformat.
Prof. James Kelly von der Hochschule Pforzheim, Transportation Design und Tobias Aichele von der PR- und Eventagentur Solitude GmbH haben ein solches Format ins Leben gerufen. Demnach werden Fahrzeuge bei voller Beschleunigung bewertet. Denn diese fühlen sich bei vollem Tempo ganz anders an. "Sie krallen sich in den Asphalt, man kann sie hören und auch riechen. Ein Auto oder Motorrad spricht beim Sprinten alle Sinne an", betont Aichele.
Am Samstag, 9. September 2023, bewerteten hochkarätige Designer die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kilomètre Lancé auf dem Flugplatz Samedan. Prämiert wurden die Plätze 1 bis 3 bei den Automobilen und ein erster Platz bei den Motorrädern. Der Jury des Kilomètre Lancé 2023 gehörten an:
Toni Hatter
hatte nach seinem Universitätsabschluss seinen ersten Designjob bei Opel, bevor er 1986 zu Porsche wechselte. Im Herbst 2020 beendete er nach 34 Jahren seine Karriere bei Style Porsche. Eines seiner Lieblingsprojekte war die Gestaltung des letzten luftgekühlten Porsche 911 der Generation 993. Nach dem großen Erfolg des 993 Carrera und mehreren Designpreisen entwarfen Tony und sein Team auch den Porsche 993 Turbo. Ab 1995 spezialisierte er sich weiter auf das Design von Rennwagen wie dem 911 GT1, der 1998 auch in Le Mans siegte. Es folgte die Konstruktion des Supersportwagens Porsche Carrera GT (Typ 980). Heute reist Tony als Juror zu den wichtigsten Oldtimer-Veranstaltungen weltweit.
Prof. James Kelly
studierte zunächst Industriedesign in Newcastle, UK, und schloss sein Studium am Royal College of Arts in London erfolgreich ab. Seit 1992 ist er festes Mitglied an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim. Diese ist bis heute eine der wichtigsten Schmieden für junge Top-Designer. James Kelly sieht es als Spagat, einerseits die Studenten nach ihrem Abschluss in die Industrie zu bringen, andererseits Mut zum Design zu zeigen, ohne die spätere Kundschaft für neue Fahrzeuge zu irritieren.
Britta Pukall
ist Gründerin, CEO und Mitglied des Vorstands von milani und der LCG larssoncreative group. Nach ihrem Design- und Architekturstudium und dem dazugehörigen Masterabschluss an der Universität für angewandte Kunst Wien begann sie ihre berufliche Laufbahn in der damals wohl größten und international renommiertesten Designagentur. Dort wurde Britta bereits im Alter von 28 Jahren zur jüngsten Geschäftsführerin ernannt. Als Jurorin der renommiertesten Awards genießt Britta ein hohes berufliches Ansehen und wird aufgrund ihrer Kompetenzen immer wieder angefragt. Sie war Präsidentin der Raymond Loewy Foundation und Mitglied des St. Moritz Design Summit.
Grant Larson
Der in Billings, Montana, USA, geborene Grant ist seit 1989 als Designer bei Porsche tätig und hat derzeit den Titel Director of Special Projects für die Porsche Exclusive Manufaktur inne. Zuvor war er als Exterieur-Designer bei der Audi AG in München tätig. Seine frühe Leidenschaft für Autos wurde durch seine Rolle als Kurator (oder Autodieb) im ehemaligen Brooks Stevens Museum in Mequon, Wisconsin, geweckt. Er hat einen Bachelor of Fine Arts vom Milwaukee Institute of Art and Design und einen Bachelor of Science with Distinction vom Art Center College of Design in Pasadena, Kalifornien. Grant Larson war federführend bei Projekten wie dem ersten Boxster-Prototyp, dem Carrera GT-Showcar, verschiedenen 911ern, Spydern und Speedstern, mehreren Rennwagen und limitierten Editionen wie dem 935 Rennwagen 2018 und dem 911 Sport Classic. Larson ist ein großer 356-Fan und hat eine kleine Sammlung von luftgekühlten Porsches und VWs.